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AV-Comparatives beschreibt die Auswirkungen von Mergers in der IT-Sicherheitsbranche

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Testergebnisse können veranschaulichen, wie sich Produkte bei Übernahmen entwickeln

Unsere Testergebnisse können dazu beitragen, technische Änderungen aufzudecken, die sich aus der Übernahme von AV-Anbietern ergeben.”
— Andreas Clementi, founder and CEO, AV-Comparatives

INNSBRUCK, TIROL, AUSTRIA, November 29, 2021 /EINPresswire.com/ -- In den letzten Jahren wurden zahlreiche Hersteller von Security-Software übernommen. Dieser Artikel befasst sich mit den Auswirkungen solcher Übernahmen im Hinblick auf die Cybersicherheit, die Wahlmöglichkeiten der Endverbraucher und andere Faktoren. AV-Comparatives weist darauf hin, dass ihre Testergebnisse dazu beitragen können, technische Änderungen infolge von Übernahmen von AV-Anbietern aufzudecken.
Die Endverbraucher-Sparte von McAfee wurde gerade von Investoren übernommen. NortonLifeLock, welche das Endverbraucher-AV-Produkt Norton Security herstellt, übernimmt Avast. Das bedeutet, dass die Sicherheits-Produkte von Norton, BullGuard, Avast, AVG und Avira unter demselben Eigentümer stehen werden.


Sind Übernahmen von Antivirus-Anbietern eine gute oder eine schlechte Sache?

Wenn ein Antivirenhersteller einen anderen aufkauft, kann die Kombination der besten Schutztechnologien der beiden Produkte zu einer Verbesserung der Sicherheit führen. Demgegenüber steht die Tatsache, dass der Markt einen Schritt in Richtung eines Monopols macht, wenn ein konkurrierender Anbieter verschwindet. In der Regel sind Monopole eine schlechte Sache und Wettbewerb ist eine gute Sache. Bei einem Monopol hat der Endverbraucher keine Wahl, und der Anbieter hat keinen Anreiz, sein Produkt oder seine Dienstleistung zu verbessern oder seine Preise zu senken. Im speziellen Fall von Antivirenprogrammen wäre ein Monopol besonders schlecht, da die Autoren von Malware nur eine Art von Schutzmechanismus hätten, den sie umgehen müssten, um Computer zu infizieren. Es stimmt jedoch auch, dass Investitionen in einen Anbieter von Antivirenprogrammen dem Unternehmen die Möglichkeit geben, seine Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen zu verbessern und damit den Schutz seines Produkts gegen Malware zu erhöhen.
Die Antwort auf die obige Frage lautet also, dass es sehr stark davon abhängt, was der neue Eigentümer mit dem übernommenen Unternehmen und seinem bestehenden Produkt macht. Wenn ein AV-Anbieter aufgekauft wird, gibt es verschiedene mögliche Szenarien.


Gekaufte Firma und Produkt genauso weiterführen wie bisher

Ein mögliches Beispiel dafür ist die Übernahme von Avira durch NortonLifeLock. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels (Oktober 2021) existiert Avira weiterhin als eigenständiges Unternehmen, welche das gleiche Produkt unter dem Namen Avira herstellt. In der Consumer Main Test Series von AV-Comparatives aus dem Jahr 2021 unterscheiden sich die Testergebnisse für Norton- und Avira-Produkte deutlich voneinander. Es ist daher offensichtlich, dass die beiden Produkte bisher nicht zusammengelegt wurden, obwohl unklar ist, was in Zukunft geschehen wird.


Das gekaufte Unternehmen und das Produkt existieren nicht mehr

Die Übernahme von PC Tools durch Symantec im Jahr 2008 ist ein Beispiel dafür. Während die Produkte von PC Tools nach der Übernahme noch einige Zeit weitergeführt wurden, gab Symantec die Marke und die Produkte schließlich vollständig auf. Es ist nicht bekannt, ob und welche Elemente der PC Tools-Technologie in Symantec übernommen wurden. Auf jeden Fall hat sich die Auswahl für den Endverbraucher verringert, als PC Tools vom Markt verschwand.


Ein Produkt, zwei Marken

Ein Beispiel dafür ist die Übernahme von AVG durch Avast im Jahr 2016. Dies hatte keine Auswirkungen auf die Marke AVG, welche heute mit einer eigenen Website und Produkten der Marke AVG fortbesteht. Es ist jedoch bekannt, dass AVG-Produkte genau die gleiche Technologie wie Avast-Produkte verwenden. Dies geht aus den Testergebnissen von AV-Comparatives hervor. Avast Free Antivirus und AVG Free Antivirus haben in allen Tests der Main-Test Series von AV-Comparatives seit Anfang 2017 praktisch identische Ergebnisse erzielt. Es ist also offensichtlich, dass sie technisch identisch sind, obwohl sie unterschiedliche Namen und Benutzeroberflächen haben. Avast erklärte damals, dass die Kombination der Technologien, Bedrohungsdaten und Forschungseinrichtungen der beiden Unternehmen es Avast ermöglicht, einen besseren Schutz vor Cyberbedrohungen zu bieten. Mit diesem Modell können die Kunden bei ihrer bevorzugten Marke und Benutzeroberfläche bleiben.


Antiviren-Engines von Drittanbietern

Im Zusammenhang mit dieser Diskussion steht die Verwendung von Antiviren-"Engines" von Drittanbietern, d.h. von wichtigen Schutzkomponenten in Sicherheits-Produkten. Einige AV-Anbieter erteilen anderen Unternehmen Lizenzen für die Verwendung einer oder mehrerer ihrer Antiviren-Engines. Dies ermöglicht es neuen AV-Anbietern, ihre Produkte auf der Grundlage bewährter Schutztechnologien zu entwickeln, trägt aber natürlich wenig zur Vielfalt bei. Es gibt jedoch auch einige AV-Produkte, die zwei Engines desselben Typs verwenden, von denen eine von einem Drittanbieter stammt. Theoretisch kann dies das Beste aus beiden Welten bieten, vorausgesetzt, die Drittanbieter-Engine ist gut implementiert, konfiguriert und auf dem neuesten Stand. Es kann jedoch die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen und Performance-Einbußen erhöhen.


Politische Faktoren
Viele Unternehmen, die AV-Marken besitzen, sind heute in nur wenigen Ländern ansässig. Das bedeutet, dass alle politischen Entwicklungen in diesen Ländern, wie z. B. Handelsembargos, mehrere Produkte auf einmal betreffen. Das ist nicht gerade förderlich für den Wettbewerb und die Wahlfreiheit der Nutzer. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die staatliche Kontrolle dazu führt, dass staatlich geförderte Spionageprogramme nicht von AV-Produkten erkannt werden, die sich im Besitz von Unternehmen in dem betreffenden Land befinden.


Andere wirtschaftliche Faktoren, die AV-Anbieter betreffen

Neben Fusionen und Übernahmen gibt es eine weitere geschäftliche Entscheidung, die AV-Anbieter betreffen kann, nämlich der Börsengang. Wenn ein Sicherheitsunternehmen beginnt, Aktien an der Börse zu verkaufen, wird es von der Investition profitieren. Dies kann jedoch dazu führen, dass das Unternehmen dem Druck der neuen Aktionäre ausgesetzt ist, Geld zu verdienen, anstatt ein gutes Produkt oder eine gute Dienstleistung zu produzieren.


AV-Comparatives ist ein unabhängiges AV-Testlabor mit Sitz in Innsbruck, Österreich, und testet seit 2004 öffentlich Computer Security-Software. Es ist nach ISO 9001:2015 für den Bereich "Unabhängige Tests von Anti-Virus Software" zertifiziert. Außerdem besitzt es die EICAR-Zertifizierung als "Trusted IT-Security Testing Lab".

Peter Stelzhammer
AV-Comparatives
+ +43720115542
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